Satz von sechs Silber vergoldeten großen, französischen Tellern

Objektnummer: #402

Beschauzeichen : Feingehaltsstempel für Paris 1809-19 „1r titre 950 o/oo“ (s. Rosenberg 1928, Nr. 6573, 6666).

Meisterzeichen: „JBCO“ für Jean Baptiste Claude Odiot (s. Rosenberg 1928, Nr. 6768 und Nocq 1968).

Zusätzlich gepunzt: „ODIOT“.

Durchmesser: 27,5 cm; Gewicht zusammen: 5.520 gr.

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Detaillierte Informationen

Satz von sechs Silber vergoldeten großen, französischen Tellern

Die vorliegenden sechs, Silber vergoldeten Speiseteller von Jean Baptiste Claude Odiot wurden Anfang des 19. Jahrhundert in Paris angefertigt. Die runden Teller sind massiv gearbeitet und besitzen als einziges Dekor auf dem profilierten breiten Rand ein aufgelegtes Godronenband. Der Spiegel ist stark vertieft und ohne Verzierung.

Meister: Jean Baptiste Claude Odiot wurde 1763 geboren und erlangte den Meistergrad um 1785. Kurz nach 1823 zog er sich vom Geschäft zurück und schenkte die große Serie seiner Bronzemodelle dem Staat (jetzt im museé des arts décoratifs, Paris). 1827 trat er das Geschäft seinem Sohn Charles ab.

Jean Baptiste Claude Odiot und Martin Guillaume Biennais waren die bevorzugten Goldschmiedemeister Napoleons I. und der kaiserlichen Familie. Während J.B.C. Odiot für seine großen, skulptural gestalteten Objekte berühmt wurde sowie einer alteingesessenen Goldschmiedefamilie entstammte, hatte Biennais ursprünglich eine Tischlerlehre absolviert.

Odiot war für Napoleon I. tätig sowie für die russischen und österreichischen Höfe und auch für prominente, englische Militärs. Zusammen mit Biennais fertigte er das große Tafelservice für König Max I. Joseph von Bayern an, welches sich heute in der Sammlung der Münchner Residenz befindet.

Provenienz: Europäische Sammlung

Literatur

Henry Nocq: Le poinçon de Paris. Répertoire des maîtres-orfèvres de la juridiction de Paris depuis le Moyen-Age jusqu’à la fin du XVIIIe siècle, Bd. III. Paris 1968

Marc Rosenberg: Der Goldschmiede Merkzeichen. 3. Aufl. Band IV, Ausland und Byzanz. Berlin 1928.