Objektnummer: #404
London 1685/6 (James II)
Alexander Roode (?)
Beschauzeichen: Gekrönter Löwenkopf für London (Jackson 1921: 84)
Sterlingfeingehahlt: Lion passant en face (Jackson 1921: 84)
Jahresbuchstabe: „h“ im Schild für 1685/6 (Jackson 1921: 84)
Meister: Meistermarke sehr stark verputzt. Es kann sich möglicherweise um Alexander Roode handeln.
Heraldik: eingraviertes Wappen, Clan Hennebery oder Henn
Durchmesser: 27,8 cm (10, 63 in.); Gewicht: 450 g
Der vorliegendem runde Silberteller ist ein exzellentes Objekt englischen Silbers des späteren 17. Jahrhunderts. Die Platte ist rund und der einzige Zierrat des Randes ist eine starke Profilierung. Dominant bei diesem Teller ist das Wappen. Das Federgestell des Wappens ist stilisiert und die Gravur ist allgemein sehr kunstvoll ausgeführt. Die Marken sind auf der oberen Seite des Tellers gepunzt, wie es üblich bei dieser Zeit war (vgl. Jackson 1911: Abb. 254/Bd. I/S. 244).
Das letzte Viertel des 17. Jahrhunderts wird als das „silberne Zeitalter“ Englands erwähnt. Nach der Regierungszeit Charles II. (1630-1685) gab es politische Unruhen in England und es wurde sehr wenig neues Gerät aus Silber hergestellt und darüber hinaus wurden alte Stücke eingeschmolzen. Mit der Restaurierung der Monarchie nach 1685 (James II Periode) wurden wieder Objekte aus Silber verstärkt angefertigt.
Teller und Platten des 17. Jahrhunderts sind zumeist sehr schlicht gestaltet. Diese schlichten Formen orientierten sich an den gewöhnlichen Tellern aus Zinn. Die Dekoration durch ein Wappen mit stilisiertem Federgestell war zu dieser Zeit üblich.
Das Wappen ist original aus dieser Zeit. Es stellt in einem Schild drei Hifthörner dar, zwei oben von einem Chevron und ein unten diesem. Das gravierte Wappen ist sehr präzis und kunstvoll ausgeführt. Es gehört dem Clan Hennebery oder Henn. Deutsche aus Henneberg kamen um 1709 aus der Pfalz (damals Teil des Königsreichs Bayern) nach Irland, Limerick/Tipperary.
Grimwade, Ar., 1990, London Goldsmiths 1697-1837. Their marks and lives from the original registers at Goldsmiths’ Hall and other sources, GB: Faber and Faber [Grimwade3]
Jackson, Ch. J., 1911, An illustrated History of English Plate, ecclesiastical and secular in which the development of form and decoration in the Silver and Gold Work of the British Isles form the earliest known examples to the latest of the Georgian Period, Bd. I-II, Plauen i. Vogtl.: C.F. Schulz & Co.
Jackson, Ch., J., 1921, English Goldsmiths and their marks, London: MacMillan and Co. Limited