Objektnummer: #814
London 1726/7 (George I)
James Goodwin
Beschauzeichen: Gekrönter Löwenkopf für London (Jackson 1921: 85)
Sterlingfeingehahlt: Lion passant en face (Jackson 1921: 85)
Jahresbuchstabe: „L“ im Schild für 1726/7 (Jackson 1921: 85)
Meister: Monogramm „JG“ im Schild für James Goodwin (Grimwade3: Nr. 1342)
Höhe: 8 cm (3.1 in.); Durchmesser: 11,5 cm (4.3 in.); Gewicht: ca. 250 g
Diese sehr feine Dose aus der frühen Georgischen Periode (1714-1760) kann als Teedose oder zum Aufbewahren für Süßigkeiten verwendet werden. Das zylindrische Gefäß ist nach unten verjüngt und steht auf einem runden, leicht gewölbten und profilierten Fuß. Der Deckel ist ebenfalls rund, gewölbt und der Rand ist mit einer Vertiefung profiliert. Die Bekrönung des Deckels besteht aus einem profilierten, breiten Ring. Dieser Ring ist gleichzeitig ein Standring, da der Deckel auch als Schälchen benutzt werden kann.
Dosen für vielfältige Verwendung, wie z.B. Gewürze und Leckereien, sind seit dem frühen 16. Jahrhundert in England bekannt und bis zum frühen 18. Jahrhundert waren Gefäße für den Haushalt von Personen der gehobenen Gesellschaft.
Tee hatte sich im 17. Jahrhundert in Europa durchgesetzt (ab 1680). Die Notwendigkeit zur Aufbewahrung des Tees in einem dunklen und trocknen Gefäß, um sein Aroma zu binden, hat zur Entwicklung der schließenden Teedose geführt.
James Goodwin war Sohn von James Goodwyn aus Watford (Hertford). Er hat seine Lehre 1703 bei John Cowsey begonnen und wurde 1710 Meister. Er ist wahrscheinlich kurz vor dem 2. Dezember 1729 gestorben. An diesem Datum hat seine Witwe Elizabeth Goodwin ihre Marke bei dem Silberschmiedeamt eingetragen – sie hat wahrscheinlich Goodwin’s Werkstatt übernommen (Grimwade3 1990: 525).
Grimwade, Ar., 1990, London Goldsmiths 1697-1837. Their marks and lives from the original registers at Goldsmiths’ Hall and other sources, GB: Faber and Faber [Grimwade3]
Jackson, Ch., J., 1921, English Goldsmiths and their marks, London: MacMillan and Co. Limited