Erstklassig erhaltener, sehr interessant dekorierter Augsburger Pokal des 17. Jahrhunderts

Objektnummer : 

Augsburg: 1653/55, siehe Seling Nr 84

Meister: Matthäus Blank (Plank) siehe Seling Nr 1298

Marken an Fuss und Kuppa

Höhe 19 cm, Gewicht: 194 gr

Bilder

Detaillierte Informationen

AUGSBURGER SILBER, VERGOLDETER POKAL

Der Pokal entwickelt sich seit dem 16. Jahrhundert als Trinkgefäßtypus direkt aus dem kirchlichen Kelch oder Ziborium. Der vorliegende Pokal aus Silber stellt ein sehr interessantes, frühes Trinkgefäß dar, in einem erstklassigen, originalen Erhaltungszustand.

Die sich verjüngende, längliche Kuppa trägt 2 gravierte aufwendig gestaltete  Wappen auf strukturiertem Schlangenhautgrund, oben und unten Inschrift

„I.ROSSELET I.P. DES MEVLES’ AB BERDES I RESSE ‘SERGEANT ET MAISSONNEVR A VEVEY 1684’,

mit einem bandgebundenen Lorbeerband über einem sich verjüngenden unteren Körper mit getriebenem Diamantdekor. Schaft ebenfalls mit Diamantdekor.. Der profilierte Fuß ist gewölbt. Er ist sehr fein mit punzierten und glatt belassenen Feldern versehen. Der Schaft mit Diamantdekor hebt sich mittig sehr graziös ab..

Die Originalvergoldung aussen und innen.

Meister: Mathäus Blank (Plank)

Geboren um 1584, Meister um 1615, (1616 Eintritt in die Malerzunft)Gestorben 1657

 

HISTORISCHER UND KUNSTHISTORISCHER KONTEXT

Alkoholtrinken in der Öffentlichkeit wurde seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr negativ beurteilt. Ganz im Gegenteil war das exzessive Trinken eine Großtat. Der Adel zeigte sogar seine Kräfte im Trunk. Frauen waren außerdem beim Trinken nicht zurückgeblieben. Im 17. Jahrhundert kam es also häufig vor, feste Trinkgewohnheiten beim Tisch bei der gehobenen Gesellschaft zu schaffen.

Die zentrale Rolle des Alkohols (hauptsächlich Wein und Bier) lässt sich auch durch die Vielfältigkeit der Trinkgefäße verstehen. Der Pokal findet im 16. und 17. Jahrhundert eine Vielzahl von Formen. Die höhe Form des Pokals stellten auf jeden Fall ein besonderes Merkmal bzw. ein Statussymbol für den Trinkenden dar.