Objektnummer: #265
Nürnberg, 1659/60
Oswald Haußner
Beschauzeichen: „N“ für Nürnberger, 1659-60 (s. Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Nr. 21).
Meisterzeichen: „OH“ blattförmigen Schild für Oswald Haußner (Nürnberger Godlschmiedekunst 2007, Nr. 333).
Höhe: 9,2 cm; Gewicht: 105 g
Ausst./Lit.: 1961.-Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Sechs Sammler stellen aus, 07.04.-11.06.1961, Museum für Kunst und Gewerbe, Kat. Nr. 243 (wahrscheinlich als Teil der Sammlung von Christoph Bernoulli).
Der vorliegende Silberbecher ist insgesamt vergoldet. Die neunfach gebuckelte Kuppa steht auf einem zylindrischen Schaft mit profiliertem Standring. Der Schaft weist ein kunstvoll getriebener Diamantdekor und feine Punktgravur auf. Die passige Kuppa ist darüber hinaus mit gepunkteter Blumengravur geschmückt. Viele Details dieses Römers, wie beispielsweise der leicht gewölbte und dekorierte mit feiner Gravur Boden, sowie der Verbindungsring zwischen Kuppa und Schaft machen den Becher besonders.
Der Formtyp des Römers findet sich analog bei Gläsern, die seit der Mitte des 15. Jahrhunderts auch in der Literatur erwähnt werden. „Nuppenbecher“, die häufig eine passige oder kantige Kuppa aufweisen, kommen kurz vor der Mitte des 17. Jahrhunderts in Nürnberg auf (Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Bd. II, S. 187). Benutzt wurde der Römer als Trinkgefäß vorwiegend in Mittel- und Nordeuropa.
Helga Matzke zeigt noch weitere Römer. S. noch einen aus Nürnberg und Augsburg.
Oswald Haußner ist der einzige Nürnberger bekannte Meister mit der Marke „OH“. Er hat mehrere Trinkgefäße geschafft. Darunter ist auch ein Römer mit passiger Kuppa und müschelförmigen Nuppen am Schaft erwähnt (s. Nürnberger Goldschmiedekunst, Nr. 9 unter den Werken von Haußner).
Tebbe, Karine et al./Germanisches Nationalmuseum (ed.), Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868, Bd.. I-II, Nuremberg: Germanisches Nationalmuseum, 2007.
Tebbe, Karin, Trinken und Tafeln. Silbergefäße für den profanen Gebrauch, S. 165-204 in Nürnberger Goldschmiedekunst 2007, Bd. II.