Faustbecher, Tummler

Objektnummer #254

Augsburg, 1703 – 1707
Meister: Andreas Meiting
Beschauzeichen: “Pyr” für Augsburg (Seling 2007, Nr. 1270)
Meisterzeichen: AM im Oval für Andreas Meiting (Seling 2007, Nr. 1767)
Höhe 5,5 cm, Gewicht 100 gr

Bilder

Detaillierte Informationen

Dieser silbervergoldete Faustbecher mit profiliertem Lippenrand ist ein sogenannter Tummler des späten Barock. Der halbkugelförmige Boden ist typisch für diese Objekte. Auf der äußeren Wandung ist ein aufwändiges Dekor eingraviert: Zwischen Akanthusranken befinden sich drei Rundmedaillons mit Architekturlandschaften. Die Marken und der Tremolierstrich befinden sich am Boden.

Faustbecher / Tummler

Vor allem in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert war der Tummler eine beliebte Becherform. Faustbecher bzw. Tummler sind in ihrer Grundform stets sehr schlicht. Zunächst fertigte man den Tummler immer komplett abgerundet, sodass sie sich wegen ihres tieferen Schwerpunktes immer wieder selbst aufrichten. Aus diesem Grund nutzte man Faustbecher unter anderem gerne im Freien, beispielsweise bei der Jagd. Später stellte man sie aber auch mit einer Stellfläche her. Dieser Bechertypus war vor allem beliebt in England, Deutschland, Frankreich und in Skandinavien.

Meister

Andreas Meiting wurde um 1679 Meister und starb 1712.

Provenienz

Sammlung Rudolf Neumeister